Am 09.03.2023 hat der Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach eine neue Digitalisierungsstrategie für den Gesundheitssektor vorgestellt. Die Strategie soll dazu beitragen, die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern, die Effizienz zu steigern und die Versorgung insgesamt zu optimieren.
Ein zentraler Bestandteil der Strategie ist die Einführung einer elektronischen Patientenakte. Diese soll es Ärzten und anderen medizinischen Fachkräften ermöglichen, schnell und unkompliziert auf die medizinischen Daten ihrer Patienten zuzugreifen. Dadurch soll eine bessere Koordination und Abstimmung zwischen den verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen ermöglicht werden.
Eine weitere Maßnahme ist die verstärkte Nutzung von Telemedizin. Durch den Einsatz von Videokonferenzen und anderen digitalen Tools können Ärzte und Patienten auch über größere Entfernungen hinweg miteinander kommunizieren. Das kann insbesondere in ländlichen Regionen von Vorteil sein, wo es häufig an Fachärzten mangelt.
Um die Qualität der medizinischen Versorgung insgesamt zu verbessern, sollen auch die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz stärker genutzt werden. So könnten beispielsweise Algorithmen dazu eingesetzt werden, um Diagnosen schneller und präziser stellen zu können. Auch bei der Auswertung von medizinischen Daten könnten KI-Systeme zum Einsatz kommen, um Trends und Muster zu erkennen.
Neben diesen Maßnahmen soll auch die Vernetzung im Gesundheitswesen verbessert werden. Eine bessere Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren – von Krankenhäusern über niedergelassene Ärzte bis hin zu Apotheken – kann dazu beitragen, dass Patienten schneller und effizienter behandelt werden können.
Allerdings gibt es auch kritische Stimmen zu den Plänen des Bundesgesundheitsministers. So wird beispielsweise befürchtet, dass der Datenschutz bei der Einführung der elektronischen Patientenakte nicht ausreichend gewährleistet werden kann. Auch die Frage, wer letztendlich die Kontrolle über die medizinischen Daten hat, ist noch nicht abschließend geklärt.
Insgesamt ist die vorgestellte Digitalisierungsstrategie ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren medizinischen Versorgung. Allerdings müssen noch einige Fragen geklärt werden, bevor die Maßnahmen umgesetzt werden können. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Strategie in der Praxis bewährt und welche Auswirkungen sie auf die Gesundheitsversorgung haben wird.