Die Pflege eines Angehörigen ist, auch wenn man gerne für seine Mutter, seinen Vater oder einen anderen Angehörigen da ist, eine nicht einfache Aufgabe.
Neben körperlicher Anstrengungen beispielsweise beim Transfer vom Rollstuhl in das Bett oder auf die Toilette, ist auch die psychische Belastung nicht zu vernachlässigen. Man ist unter Umständen stets in Rufbereitschaft oder sorgt sich um das Wohl der zu pflegenden Person, wenn diese für nur kurze Zeit alleine ist.
Ohne die Nutzung von Entlastungsangeboten steigt das Risiko einer psychischen Überbelastung bzw. auch einer körperlichen Überanstrengung. Umso wichtiger ist es zu wissen, dass es eine Vielzahl von Entlastungsangebote für Pflegepersonen gibt, die darauf abzielen, ihre Belastungen zu reduzieren und ihnen dabei zu helfen, ihre Pflegeaufgaben besser zu bewältigen:
- Pflegekurse: Es gibt verschiedene Kurse und Schulungen für Pflegepersonen, in denen wichtige Kenntnisse und Fähigkeiten zur Pflege erlernt werden können, wie beispielsweise zur Pflege bei Demenz , zur Wundversorgung oder zum Umgang mit Medikamenten. Auch das rückenschonende Arbeiten kann hierbei erlernt werden.
- Kurzzeitpflege: Kurzzeitpflege bietet Pflegepersonen eine vorübergehende Entlastung, indem der zu pflegende Angehörige für eine begrenzte Zeit in einer Einrichtung aufgenommen wird, welche die notwendige Betreuung und Pflege bereitstellt, sodass die Pflegeperson sich beispielsweise im Urlaub erholen und neue Kraft tanken kann.
- Verhinderungspflege: Bei der Verhinderungspflege wird eine Ersatzpflegeperson gestellt, um die Pflegeperson zeitweise zu ersetzen, wenn diese selbst verhindert ist, um die Pflege auch in dieser Zeit aufrecht zu erhalten und zu gewährleisten. Die Verhinderungspflege kann bis zu sechs Wochen im Jahr in Anspruch genommen werden. Hierbei kann die Verhinderungspflege am Stück im Rahmen eines stationären Aufenthaltes oder auch stundenweise durch einen Betreuungsdienst genutzt werden.
- Tagespflege: Tagespflegeeinrichtungen bieten älteren und pflegebedürftigen Menschen eine tägliche Betreuung und Unterstützung an, um die Pflegeperson tagsüber zu entlasten.
- Haushaltshilfen: Haushaltshilfen können die Pflegeperson bei der Bewältigung des Alltags unterstützen, indem sie beispielsweise im Haushalt helfen, Einkäufe erledigen oder den zu pflegenden Angehörigen begleiten bspw. zum Arzt.
- Pflegeberatung: Pflegeberater/innen können Pflegepersonen bei der Planung und Organisation der Pflegeaufgaben unterstützen, Informationen zu Pflege- und Entlastungsleistungen bereitstellen und auch bei der Vermittlung von Entlastungsdiensten helfen. Pflegeberater/innen sind an die jeweilige Krankenversicherung des Betroffenen angegliedert und können bei diesen unter bestimmten Voraussetzungen beantragt werden.
- Selbsthilfegruppen: Selbsthilfegruppen speziell für pflegende Angehörige bieten den Austausch unter Betroffenen und können hierdurch eine Entlastung und auch psychische Unterstützung im Umgang mit der Situation und aufkommenden Problemen bieten.
Es gibt noch weitere Entfaltungsmöglichkeiten wie beispielsweise ehrenamtliche Hilfsangebote oder technische Unterstützung durch Hilfsmittel, die je nach Bedarf und Verfügbarkeit genutzt werden können.
Es ist wichtig, dass Pflegepersonen sich über die Entlastungsmöglichkeiten informieren und diese auch nutzen, um Überbelastung und Erschöpfung zu vermeiden.
Sollten Sie hierzu weitere Informationen wünschen, können Sie uns gerne kontaktieren.